Junges Mädchen

Darmgesundheit bei Kindern

Aus dem Bauch heraus gesund

Ein gesunder Darm und ein gesundes Verdauungssystem insgesamt spielen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eine zentrale Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Entscheidend dafür ist eine gut ausgebildete Darmflora, die das Immunsystem stärken, die Verdauung verbessern und sogar die Stimmung sowie das Verhalten positiv beeinflussen kann.

Was ist die Darmflora?

Die Darmflora, auch als Mikrobiom bezeichnet, besteht bei einem gesunden Erwachsenen aus mehreren Billionen von Bakterien, die im Verdauungstrakt leben. Es handelt sich um etwa 20 verschiedene Bakterienstämme mit mehr als 10.000 Arten, wobei jeder erwachsene Mensch im Durchschnitt 500 verschiedene Bakterienarten in seinem Darm beherbergt. Allerdings variieren die Anzahl und Arten im Laufe des Lebens, denn anders als ein Fingerabdruck, der bei jeder Person einzigartig und immer gleichbleibend ist, verändert sich das Mikrobiom.

Zu den natürlichen Darmbakterien gehören unter anderem:

  • Milchsäurebakterien wie Laktobazillen,
  • Bifidobakterien,
  • Enterokokken und
  • Enterobakterien wie E. coli.

Die Mikroben haben unterschiedliche Funktionen und kommen nicht überall im Darm gleichermaßen vor. Je nach Darmabschnitt – zum Beispiel Dünn- oder Dickdarm – sind verschiedene Bakterien zu finden.

Unterschiede in der Darmflora von Kindern und Erwachsenen

Die Darmflora von Kindern unterscheidet sich in mehreren Aspekten von der von Erwachsenen, denn sie muss sich erst aufbauen. Vor und bei der Geburt hat ein Baby eine sterile Darmflora, die noch keine oder kaum Darmbakterien enthält. Diese entwickelt sich erst im Laufe der Zeit und wird vielfältiger. Die ersten Bakterien, die den Darm des Kindes besiedeln, stammen oft von der Mutter während der Geburt. Auf die Zusammensetzung der Darmflora hat die Art der Geburt (vaginal oder Kaiserschnitt) einen großen Einfluss. So sagt man, dass „der erste Schluck“ des Neugeborenen den Aufbau der kindlichen Mikrobioms bestimmt.

Das Darmmikrobiom wird bei vaginal geborenen Babys von der Flora des Geburtskanals bestimmt, die aus Bakterien des äußeren Darmbereichs und der Scheide der Mutter besteht.

Bei Babys, die per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, besiedeln zunächst Bakterien der mütterlichen Hautflora den Darmtrakt des Kindes. Das verändert sich mit der Zeit, und es kommen immer mehr Darmbakterien hinzu. So zum Beispiel beim Stillen, denn mit der Muttermilch wird vor allem das Milchsäurebakterium Lactobacillus bifidus übertragen.

  • Frühe Jahre: Die Darmflora entwickelt sich in den ersten Lebensjahren am dynamischsten. Ernährung, Umwelt und etwa Antibiotika können diese Entwicklung beeinflussen.
  • Schulalter: Bis zum Schulalter ähnelt die Darmflora zunehmend der von Erwachsenen, bleibt aber empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen.

Für Eltern ist wichtig zu wissen, dass die Darmflora ihres Kindes weniger stabil und divers ist als die eines Erwachsenen. Sie kann leichter durch Faktoren wie Ernährung, Krankheit oder Medikamente beeinflusst werden.

Funktionen der Darmflora

Die Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Nahrung, insbesondere schwerverdaulicher Bestandteile, indem sie bei deren Zersetzung helfen. Sie unterstützen zudem die Aufspaltung von Ballaststoffen und produzieren Vitamine wie Vitamin K, das unter anderem eine wichtige Funktion bei der Blutgerinnung hat.

Die Darmflora ist außerdem Bestandteil des Immunsystems, welches zu etwa 70 Prozent im Darm lokalisiert ist. Die Darmbakterien beeinflussen die Entwicklung und Funktion des Immunsystems und schützen durch ihre Anwesenheit davor, dass sich schädliche Keime ansiedeln.

Studien deuten auf eine Verbindung zwischen Darmflora und Gehirn hin, bekannt als die Darm-Hirn-Achse. Signalstoffe, ausgehend von der Darmflora, wirken offenbar auf Hirnzentren ein, die für die Verarbeitung von Emotionen und somit für die Stimmung und das Verhalten zuständig sind. Eine gesunde Darmflora kann dadurch positive Effekte auf die psychische Gesundheit haben.

Kleiner Junge trinkt ein Glas Milch

Die Darmgesundheit von Kindern fördern

Es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten, den Aufbau und die Entwicklung der kindlichen Darmflora zu fördern:

Ernährung

Eine ausgewogene und vielfältige Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, die eine ausreichende Menge an wichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen enthält, unterstützt eine gesunde Darmflora.

Präbiotika und Probiotika

Präbiotika, die etwa in Bananen, Zwiebeln oder Knoblauch vorkommen, sind Substanzen, die das Wachstum von „guten“ Darmbakterien fördern. Sie sind die Nahrung für die gesunden Bakterien und können dabei helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die zum Beispiel in Joghurt, Kefir oder fermentiertem Gemüse wie Sauerkraut zu finden sind. Probiotika kann man auch als fertige Präparate, zum Beispiel in Apotheken, kaufen. Mit dem Verzehr dieser Lebensmittel oder der Einnahme entsprechender Präparate gelangen die Probiotika direkt in den Verdauungstrakt und können die Funktion der körpereigenen Darmflora unterstützen.

Schon gewusst?

Muttermilch ist reich an Präbiotika. Fachleute empfehlen daher, Babys möglichst zu stillen, um den Aufbau einer gesunden Darmflora zu unterstützen. Für den Fall, dass das Stillen nicht funktioniert oder nicht infrage kommt, gibt es Alternativen in Form von Babymilch, die mit wichtigen Präbiotika angereichert ist.

Lebensstil

Eine gute Hygiene ist wichtig, um schädliche Keime zu entfernen, aber übermäßige Sauberkeit kann die natürliche Entwicklung der Darmflora auch behindern. So wird beispielsweise durch das häufige Waschen mit Seifen im Intim- und Afterbereich die Anzahl an nützlichen Bakterien dort stark dezimiert, worunter die Darmflora leidet.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass sich regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf die Darmgesundheit auswirkt. Fachleute empfehlen daher, sich täglich zu bewegen. Das gilt vor allem für Kinder, deren Darmflora sich noch entwickelt.

Dass ein hohes Maß an Stress der körperlichen und mentalen Gesundheit schadet, ist weithin bekannt. Ein Grund dafür ist, dass er die Darmflora negativ beeinflusst. Entspannungsübungen und ausreichend Schlaf können hilfreich sein, um Stress abzubauen.

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Wie wirken sich Darmerkrankungen aus?

Bei Kindern, insbesondere im Kindergartenalter, sind Durchfälle aufgrund von viralen oder bakteriellen Magen-Darm-Infekten oder Verstopfung häufig zu beobachten. Sie und weitere, auch chronische Darmerkrankungen können sich auf die Gesundheit des Darms auswirken, indem sie die Zusammensetzung der gesunden Darmflora verändern. Dadurch ist das Darmmikrobiom geschwächt und kann seine Aufgaben nicht in vollem Umfang erfüllen. Nach einem überstandenen Infekt können Probiotika hilfreich sein, um die Darmflora möglichst schnell wieder aufzubauen. Vor der Anwendung von Probiotika-Präparaten ist es wichtig, sich in der kinderärztlichen Praxis zu informieren, ob eine Behandlung notwendig und welche geeignet ist. Denn Probiotika-Produkte sind nicht gleich, sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch Dosierung und entsprechend in ihrer Wirkung.

Antibiotika und Darmgesundheit

Antibiotika sind manchmal notwendig, insbesondere, wenn eine Infektion mit gesundheitsschädlichen Bakterien vorliegt. Sie können jedoch auch die Darmflora angreifen. Das hat zur Folge, dass die „guten“ Bakterien gemindert werden und die Darmflora in ihrer normale Funktionalität geschwächt wird. Dadurch kann es zu Verdauungsproblemen wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen kommen. Langfristig kann eine unausgeglichene Zusammensetzung des Mikrobioms zu einer erhöhten Infektanfälligkeit bei Kindern und Erwachsenen führen. Antibiotika sollten daher nur nach ärztlicher Anweisung und nicht übermäßig eingesetzt werden. Nach einer Antibiotikatherapie oder bei Magen-Darm-Infekten kann die Darmflora zum Beispiel mithilfe von präbiotischen und probiotischen Nahrungsmitteln oder Präparaten wieder aufgebaut werden.

Fazit

Für das allgemeine Wohlbefinden und eine starke Gesundheit von Kindern sowie Erwachsenen ist ein gesunder Darm entscheidend. Die Darmgesundheit lässt sich mithilfe einer bewussten Lebensweise fördern: zum Beispiel durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf. Auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika hilft dabei, die Darmflora zu erhalten und die Darmgesundheit zu stärken. Prä- und Probiotika können ebenfalls zu einer gesunden Darmflora beitragen.

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