Kleines Mädchen mit Brille

Augengesundheit bei Kindern

Sehstörungen erkennen und vorbeugen

Augengesundheit – und somit eine gute Sehkraft – ist eine entscheidende Basis für eine positive kindlichen Entwicklung, dem oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Eine gute Sehfähigkeit spielt eine zentrale Rolle im Lernprozess und beeinflusst die allgemeine Entwicklung des Kindes. Für Eltern und betreuende Personen ist es daher besonders wichtig, Anzeichen für Sehstörungen frühzeitig zu erkennen und angemessene Schritte zu unternehmen, um die Augengesundheit von Kindern zu sichern.

Häufige Sehstörungen bei Kindern

Um Sehstörungen zu erkennen, ist es hilfreich, einige medizinische Hintergründe zu kennen. Wie funktioniert Sehen überhaupt? Es beginnt damit, dass Lichtstrahlen von Objekten in unserer Umgebung auf die Hornhaut des Auges treffen. Die Hornhaut bündelt die Lichtstrahlen, die dann durch die im Innern des Auges liegende Augenlinse weitergeleitet werden. Die Linse passt ihre Form an, um eine scharfe Fokussierung auf der Netzhaut, dem lichtempfindlichen Teil im hinteren Bereich des Auges, zu ermöglichen. Auf der Netzhaut werden die Lichtstrahlen nun von den lichtempfindlichen Sehzellen in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale werden dann über den Sehnerv an das Gehirn gesendet. Das Gehirn interpretiert nun die eingegangenen Nervenimpulse und erzeugt so das Bild, das wir sehen.

Änderungen in der Form des Auges, Augenfehlstellungen, genetische Faktoren, Entwicklungsverzögerungen sowie Verletzungen oder Infektionskrankheiten können unter anderem zu einer Fehlsichtigkeit führen. Zudem können neben körperlichen Ursachen auch seelische Faktoren Sehschwächen auslösen.

Zu den häufigsten Sehstörungen bei Kindern zählen:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie): Bei Kurzsichtigkeit sind Objekte in der Nähe gut zu sehen, während jene in der Ferne unscharf erscheinen.
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie): Bei Weitsichtigkeit können nahe Objekte unscharf erscheinen, während entfernt liegende in der Regel klar gesehen werden.
  • Stabsichtigkeit (Astigmatismus): Diese Sehstörung verursacht verzerrte Bilder. Oft ist die Sicht sowohl in der Nähe als auch in der Ferne unscharf.
  • Schielen (Strabismus): Schielen tritt auf, wenn die Augen nicht parallel ausgerichtet sind und stattdessen in unterschiedliche Richtungen schauen. Dies kann zu Doppelbildern und einer schwachen Sehkraft führen.
  • Schwachsichtigkeit (Amblyopie): Dabei kann das Gehirn das Bild aus einem oder beiden Augen nicht richtig verarbeiten, normalerweise aufgrund von Schielen oder einer erheblichen einseitigen Sehschwäche. Dies kann eine dauerhafte Sehbeeinträchtigung hervorrufen, wenn es nicht frühzeitig behandelt wird.
  • Konvergenzschwäche: Bei dieser Sehstörung fällt es Betroffenen schwer, die Augen bei nahen Aufgaben wie dem Lesen richtig zusammenzuführen, was die Augen sehr belasten kann.
  • Auffälligkeiten in der Augenmuskulatur: Störungen der Augenmuskulatur können zu ungewöhnlichen Augenbewegungen führen, die das Sehen beeinträchtigen.

Sehstörungen frühzeitig erkennen

Gerade in den ersten Lebensjahren, in denen sich die Augen der Kinder noch entwickeln, ist es wichtig für Eltern und beispielsweise Lehrkräfte oder andere Betreuungspersonen, auf Sehfehler zu achten. Die wichtigsten Anzeichen dafür sind:

  • Schielen 
  • Häufiges Stolpern 
  • Schiefhalten des Kopfes
  • Häufiges Blinzeln, Augenreiben (nicht nur bei Müdigkeit)
  • Weißliches Aufleuchten der Pupille bei Gegenlicht/Blitzlicht
  • Probleme und/oder viele Fehler beim Lesen, Schreiben oder Rechnen, z. B. Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie)
  • Müdigkeit bei längerer Naharbeit
  • Lustlosigkeit oder Verweigerung von Aufgaben, die gutes Sehen erfordern
  • Konzentrationsschwäche
  • Augenprobleme: Rötung, Jucken, Tränen, Schmerzen
  • Kopf- und/oder Bauchschmerzen
  • Kommunizierte Sehprobleme wie doppelte oder verschwommene Bilder

Nicht nur die schulischen Leistungen leiden häufig unter einer Sehschwäche, sondern auch das Sozialverhalten. So kann es beispielsweise zu einem Rückzug aus der Gemeinschaft kommen, aber auch zu unruhigem, zappeligem oder überaktivem Verhalten.

Kleines Mädchen beim Optiker

Vorsorgeuntersuchungen und Sehtests

Die Aussichten auf eine optimale Entwicklung des Sehvermögens auf beiden Augen verbessern sich erheblich, wenn mögliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Wenn beispielsweise eine Sehschwäche in den ersten drei Lebensjahren festgestellt wird, kann sie in der Regel vollständig behoben werden. Eltern sollten daher darauf achten, dass ihre Kleinkinder regelmäßig augenärztlich untersucht werden, um die bestmögliche Augengesundheit für die Kleinen zu gewährleisten.

Es gibt von Geburt an klare Richtlinien für augenärztliche Untersuchungen und Sehtests bei Kindern. Sie sind Teil der Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen des Kinder- und Jugendarztprogramms (U-Untersuchungen).

Neugeborenen-Screening: Unmittelbar nach der Geburt wird bei Neugeborenen eine erste Augenuntersuchung durchgeführt, um schwerwiegende Augenprobleme oder Anomalien frühzeitig zu erkennen. Dies umfasst die Überprüfung der Pupillenreaktion, die Untersuchung des Lidschlusses und die Beobachtung der Augenbewegungen.

U-Untersuchungen: Im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, die von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten durchgeführt werden, sind auch Untersuchungen der Augen vorgesehen. Sie erfolgen in der Regel im ersten Lebensjahr und dann in regelmäßigen Abständen während der Kindheit. Nicht nur die Sehfähigkeit, sondern auch mögliche Erkrankungen wie ein grauer Star werden bei den U-Terminen berücksichtigt.

Sehtests: Bei den Vorsorgeuntersuchungen werden Sehtests durchgeführt, um mögliche Sehprobleme zu erkennen. Diese Tests werden zum Beispiel mithilfe von Augentafeln und speziellen Geräten absolviert. Die Kontrolle der Sehkraft ist vor allem bei der verpflichtenden Schuleingangsuntersuchung wichtig. Hierbei werden grundsätzlich die Sehschärfe, das räumliche Sehvermögen und das Farbsehen überprüft.

Gut zu wissen

Bei Symptomen wie Augenzittern, Trübungen der Hornhaut oder Pupille, starker Lichtempfindlichkeit, Entzündungen oder Veränderungen am Augenlid sollte unverzüglich eine augenärztliche Abklärung erfolgen.

Sehschule

Eine Sehschule für Kinder, auch als Orthoptik-Schule oder -Klinik bezeichnet, ist eine spezialisierte Einrichtung, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Sehstörungen wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Astigmatismus, Schielen, Schwachsichtigkeit und andere Augenprobleme spezialisiert ist. Die speziell ausgebildeten Fachkräfte (Orthoptistinnen und Orthoptisten) wenden verschiedene Techniken und Übungen an, um Sehprobleme zu korrigieren. Die Betreuung in einer Sehschule zielt darauf ab, die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern, sie in ihren schulischen Leistungen zu unterstützen und die Entwicklung ihres Sehvermögens zu fördern.

Die Behandlung kann beispielsweise die Verordnung von Brillen, das Abdecken eines Auges oder das Training der Augenmuskulatur umfassen. In vielen Fällen arbeiten die Orthoptik-Fachleute eng mit kinderärztlichen und/oder augenärztlichen Praxen sowie Ergotherapeutinnen und -therapeuten zusammen, um eine umfassende Versorgung für Kinder mit Sehstörungen sicherzustellen.

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Tipps zur Vorbeugung von Sehstörungen

Ein wichtiger Faktor für die gesunde Entwicklung der Augen bei Kindern sowie den Erhalt der Sehkraft im Erwachsenenalter ist die Ernährung. Es gibt bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit der Augen auswirken können:

  • Vitamin A: Das fettlösliche Vitamin ist essenziell für die Sehkraft. Lebensmittel wie Karotten, Süßkartoffeln, Spinat, Paprika, Kürbis und Leber enthalten hohe Mengen an Vitamin A.
  • Omega-3-Fettsäuren: Diese gesunden Fette sind wichtig für die allgemeine Augengesundheit. Sie kommen in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch vor. Pflanzliche Quellen sind z. B. Leinsamen, Walnüsse und Chiasamen
  • Antioxidantien: Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin tragen dazu bei, die Augen vor schädlichen freien Radikalen zu schützen. Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Beeren, grünes Blattgemüse, Nüsse und Samen sind reich an diesen Antioxidantien.
  • Lutein und Zeaxanthin: Die Carotinoide helfen beim Schutz der Augen vor schädlicher Blaulichtstrahlung und unterstützen die Gesundheit der Makula, auch „gelber Fleck“ genannt, die als Bereich des schärfsten Sehens definiert ist. Lebensmittel wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Mais und Eier enthalten hohe Mengen dieser Substanzen.

Um die Augengesundheit zu erhalten, ist es daher empfehlenswert, sich abwechslungsreich und mit viel Obst, Gemüse, Fisch und gesunden Fetten zu ernähren. Bei Erkrankungen der Augen wird jedoch empfohlen, in einem ärztlichen Gespräch oder durch eine Ernährungsberatung abklären zu lassen, welche Ernährung für Sie am besten geeignet ist.

Neben der Ernährung ist ein gesunder Lebensstil für die Augenfunktion von Bedeutung. Zum Beispiel ist es ratsam, ausreichend zu schlafen und sich regelmäßig dem Tageslicht auszusetzen. Schon zwei Stunden Tageslicht täglich verringern deutlich das Risiko, kurzsichtig zu werden.  Ebenso wichtig für Klein und Groß ist es, nicht zu viel Zeit vor dem Computer-, Smartphone-, oder Fernseh-Bildschirm zu verbringen, denn auch das fördert Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit. Legen Sie im Alltag regelmäßige Pausen ein, in denen Sie Ihren Blick bewusst in die Ferne schweifen lassen. Für Kinder empfiehlt es sich, begrenzte Nutzungszeiten für Handys, Tablets und das Fernsehen festzulegen.

Fazit

Beim Thema Augengesundheit bei Kindern ist vor allem die Vorsorge entscheidend. Denn meistens ist es nur dann möglich, Sehstörungen optimal zu behandeln, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird. Außerdem ist es für Eltern wichtig, das Verhalten der Kinder aufmerksam zu beobachten und Auffälligkeiten, die auf ein eingeschränktes Sehvermögen hinweisen, ärztlich abklären zu lassen.